Kategorie: Aviation (Seite 1 von 1)

Wifi over the sky. Free Wifi im Flugzeug.

Diesen Artikel schreibe ich aus 10km Höhe. Irgendwo über der Ostsee. Es gibt in allen Boeing 737 800 freies WLan an Board. Es funktioniert recht gut. Ist jetzt nicht das schnellste, aber hey wir sind über den Wolken, in einem Flugzeug bei 800km/h. Ich kann erfolgreich über VPN zu meiner Fritzbox verbinden und somit alle Dienste nutzen. Toll.

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Crash BER 2012, Flugunfallsimulation Berlin Brandenburg Airport

„Große Notfallübung am künftigen Hauptstadtflughafen

Mit rund 700 Beteiligten fand heute im Rahmen des Probebetriebs am neuen Flughafen Berlin Brandenburg die große Notfallübung „CRASH BER 2012“ statt. Vor der Eröffnung des Flughafens am 3. Juni 2012 wird damit das Zusammenwirken aller Einsatzkräfte bei solch einem Schadensereignis geübt. Beteiligt waren heute unter anderem die Flughafenfeuerwehr, die öffentlichen Feuerwehren und der Rettungsdienst sowie Katastrophenschutz des Landkreises Dahme-Spreewald. Unterstützt wurden die Rettungskräfte durch die Bundes- und Landespolizei sowie die Realistische Unfalldarstellung Lausitz und von Fluggesellschaften und Bodenverkehrsdiensten des Flughafens.“

Gesamter Artikel vom 03.03 und vom 06.03 jeweils mit Fotogalerie auf den Seiten der Johanniter.

Ich war als Verletzter Darsteller dabei. Hier nun meine Eindrücke.
Eine zusammenfassende Einschätzung ist aus meiner Sicht nicht möglich. Viele Rettungskräfte waren sehr beeindruckend und engagiert, ein paar anteilslos und desinteressiert, einige Einsätzte, wie das landen der Hubschrauber, habe ich zudem nicht mitbekommen, weil gerade ich im Zelt ärztlich versorgt wurde.

Die Organisation von seitens des Flughafens war erwartungsgemäß gut. Für die Sicherheit, das leibliche Wohl und den Transport war gesorgt. Man bekam rechtzeitig und verständlich alle erforderlichen Informationen und es waren jederzeit Ansprechpartner anwesend.
Die Besprechungen fanden in einem Zelt auf dem Flughafengelände statt, somit konnte man einen frühen Blick erhaschen.

Für die Vorbereitung der Mimer/Darsteller war das Team vom RUD Lausitz verantwortlich. Alles hat sehr viel Spaß gemacht. Die Professionalität war beeindruckend. Man fühlte sich wirklich jederzeit in sehr sehr guten Händen. Die dargestellten Wunden waren extrem realistisch. Die Darsteller hatten echte Glassplitter in den Wunden, die mit Wachspaste auf die Haut geklebt wurden. Mit Fleischpastete wurden Verletzungen nachgebildet und mit Schminke und Kunstblut zu Kunstwerken vollendet.
Das verunglückte Flugzeug wurde mit 2 Niederflurbussen dargestellt. Das Feuer wurde mit Rauch nachgebildet.
Der Tower alarmierte die Rettungskräfte, die Passagiere krochen und taumelten aus ihrem Flugzeug.
Die Flughafenfeuerwehr war bereits nach wenigen Minuten vor Ort und löschte innerhalb weniger Sekunden das Feuer. Dabei benutzen sie soviel Wasser, das der gesamte Bus unter Wasser stand, aus dem ja immer noch Passagiere kamen.
Sofort nachdem das Feuer unter Kontrolle war stürmten Feuerwehrmänner zu den Passagieren und versammelten oder trugen diese zu einer Sammelstelle außerhalb des Gefahrenbereiches. Sofort danach kümmerte sich die Feuerwehr um die Verletzten, versorgten diese mit Decken (Leider stehen der Feuerwehr nur 4 Decken pro Rettungswagen zur Verfügung was bei 77 Passagieren schon zu wenig ist! ), leisteten erste Hilfe wo sie nur konnten und waren während der gesamten Übung mit vollem Elan und Eifer im Einsatz. Ich war überwältigt von der Professionalität dem Engagement und der Geschwindigkeit der Berliner Flughafenfeuerwehr.

Eine halbe Stunde später waren sehr viele Sanitäter, Ersthelfer und Notärzte vor Ort.
Deren Interesse an den Verletzten war niederschmetternd. Sie wollten sich erst organisieren bevor sie den Verletzten helfen. Das Organisieren ging sehr lange, etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde. Viele Sanitäter zogen es vor ohne Anweisung gar nichts zu tun, in ihren warmen Rettungswagen zu verbleiben oder sich beteiligungslos in Gruppen zu sammeln. Ich mußte beobachten wie eine komplett rot gekleidete Frau ( Ich kann nicht mehr sagen was auf der Jacke stand) mit Händen in den Taschen versuchte, ja nicht ihre Jacke dreckig zu machen.

In der Zwischenzeit traf die Polizei ein und sperrte das Gebiet ab. Einige Polizisten halfen den Verletzten und versuchten beruhigend auf die Passagiere zu wirken. Ich kann mich daran erinnern, das die Polizei auch Decken verteilte. Der Einsatz der Polizei verlief unspektakulär und war korrekt.

Nach einer Stunde seit dem Crash waren so viele Rettungskräfte vor Ort, das ich nicht mehr sagen kann wer wie beteiligt war.
Der Katastrophenschutz Brandenburg kam mit seinen Gerätewagen Lt31 von VW. Es wurde sehr schnell ein Schnelleinsatzzelt aufgebaut und die Verletzten nach und nach auf Tragen hereingetragen. Es konnten nicht alle Verletzte in dem Zelt versorgt werden da der Abtransport der Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser nicht funktionierte oder nicht funktionieren wollte. Genug Rettungswagen waren vor Ort. Mit betreten des Rettungswagens wäre die Übung für den Verletzten abgeschlossen gewesen. Auf jedenfall konnten keine Verletzten nachrücken und so verblieben einige Verletzte eine weitere Stunde draußen auf dem kalten Rollfeld. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Verletzten im Zelt vorbildlich. Ich habe mich gut betreut, gut versorgt und sicher gefühlt. Die Ärzte waren bei der Sache. Die Betreuung war sehr gut und alle um mich herum waren sehr engagiert. Nach dem Abtransport in einem symbolischem Hubschrauber war die Übung im allgemeinen beendet.

Um 17:30 wurde die Übung beendet. Die Übung begann um 14:45. Das heißt die Passagiere haben 1:45 auf dem kalten Rollfeld gelegen. Davon 1 Stunde ohne Decken. Ein Glück hatten wir keine Minusgrade und es hat nicht geregnet. Dennoch musste eine Darstellerin wegen Unterkühlung real ärztlich versorgt werden.

Es waren 77 Passagiere im abgestürzten Flugzeug. In der Realität erhöht sich die Zahl auf 150 bis 300. In randvoll ‚gepaxten‘ Easyjet -Maschinen noch mehr.

Ob es in der Realität besser läuft? Hoffentlich müssen wir das nie heraus finden.